Von Raum zu Raum

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Ingeborg Anderson | Anneliese Hirschvogl | Christiane Schleeh | Christina Weber

Von Raum zu Raum
Auszug aus der Schwabmünchner Allgemeinen vom 17.1.2008″

Vier Künstlerinnen haben reelle und geistige Räume individuell abgefragt und damit eine regelrechte Kunstverführung geschaffen“ kommentierte Ulrike Knoefeldt-Trost, die Vorsitzende des Kunstvereins, die neue Ausstellung in den Galerieräumen des Unteren Schlösschens. Sie wurde am Sonntag, bei großem Andrang von Kunstfreunden und Künstlerkollegen, eröffnet. Musikalisch begleitet von Martin Schuster, der mit der Querflöte durch die Räume führte.
Vier Künstlerinnen – vier Raumkonzepte – vier unterschiedliche Techniken: Die Augsburger Fotografin Christiane Schleeh spielt mit Räumen und Realitäten. Ihr Stilmittel ist die Montage, ihre Motiv der Mensch, bzw. bevorzugt seine Füße. Damit stellt sie die Wahrnehmung des Betrachters auf die Probe – wie in ihrer Serie „Bilder einer Ausstellung“. Als Bild im Bild zeigt sie wie Besucher einer Ausstellung gleichzeitig als Ausstellungsobjekte fungieren
.Als Malerin nimmt Anneliese Hirschvogl den Raum zunächst einmal wörtlich. Entgrenzt ihn dann aber, indem sie an den unteren Bildrand einen Spiegel setzt, der den Raum erweitert. Oder indem sie in „Von Innen nach Außen“ die konkrete Situation außen vor einem Fenster in einer Installation aufgreift und mit ihren collagierten Acrylbildern den Außenraum nach innen holt. In ihrem Bild „Aureolen“ visualisiert sie die geistige, energetische Raumsituation von Menschen, die gemeinsam für etwas einstehen.
Materielle und immaterielle Räume verbindet Ingeborg Anderson zu einem potentiellen Ort, zu einer fiktiven Sammlung. „Fairy Archives“ nennt sie ihr Environment, in dem die einzelnen Archivalien im Raum zu schweben scheinen: Gebilde aus Naturmaterialien und Fundstücken oder „Urlaubsfotos“ die als Minidioramen in alten Kamerataschen untergebracht sind. Ein Kleid aus Clematissamen bildet den Blickfang des luftigen Arrangements.
Zeiträume umgreift Christina Weber aus Augsburg mit ihren Arbeiten. Sie verwendet das traditionelle, uralte Material der Tonerde. Es steht für „Dauerhaftigkeit und als Gefäß auch für Aufbewahren und Schützen“. Aus diesem Material formte sie anthropomorphe Figuren, die sich an Seilen halten, aber nach und nach herunterfallen und am Boden zerschellen. Dieses Geschehen dokumentierte sie mit ihrer Videoarbeit „HALT“ und „verewigt“ damit wieder bereits Vergangenes.

 

 

 

 

Ingeborg Anderson „Urlaubsfoto“ „Urlaubsfoto“ einmal anders zeigt dieses Objekt von Ingeborg Anderson

Anneliese Hirschvogl „Aureolen“ Geistige, energetische Räume visualisiert Anneliese Hirschvogel in ihrem Bild „Aureolen“

Christiane Schleeh „auf und ab“ Zu einem „Auf und Ab“ monierte Christiane Schleeh einen einzigen Treppenabschnitt

Christina Weber „Halt“ Körper aus Ton wie diese lösen sich von Stricken und fallen nach unten in Christina Webers Videoinstallation „HALT“